Spieler verschafft sich einen Vorteil durch Reklamation?

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Alexander
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Spieler verschafft sich einen Vorteil durch Reklamation?

Beitrag von Alexander » 31.08.2024, 20:37

Folgende Situation, ereignete sich bei einem Schachturnier:
  • Bedenkzeit: 1 Minute + 2 Sekunden pro Zug
  • Es galt bei diesem Turnier die Regelung, dass der 1. regelwidrige Zug verliert!
  • Beide Spieler in Zeitnot bzw. haben nur noch wenig Bedenkzeit! Irgendwie logisch oder?!
  • Stellung extrem schwierig für beide Spieler. Schwarz stand wahrscheinlich sogar auf Verlust? Figur weniger?!
In Runde X, steht Weiß im Schach! Weiß berührt eine Figur (mit der Absicht diese zu ziehen), mit der kein regelgemäßer Zug möglich ist; bemerkt das drohende Unheil und führt einen legalen Zug aus. Schwarz war dann der Meinung, dass Weiß etwas regelwidriges getan hat bzw. gar einen ungültigen Zug ausgeführt hat und verlangt den Schiedsrichter! Nach einer kurzen Diskussion und bevor der Schiedsrichter kam, startete Weiß die Uhr erneut. Daraufhin stoppte Schwarz sofort die Uhr erneut.

Wie würdet ihr als Schiedsrichter entscheiden? Hat sich der schwarze Spieler einen Vorteil verschafft? Für mich sah das zunächst so aus, als war sich der schwarze Spieler nicht sicher, bezüglich der Schachregeln?! Wusste aber, dass man den Schiedsrichter wegen einer Regelfrage, konsultieren durfte! Aber je länger ich darüber nachdenke, um so mehr bin ich geneigt, dem schwarzen Spieler eine Strafe zu geben und zu sagen, dass sich der schwarze einen (klaren) Vorteil verschafft hat.

Würdet ihr eine Strafe geben? Wenn ja, welche?

VerenaMeier
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Re: Spieler verschafft sich einen Vorteil durch Reklamation?

Beitrag von VerenaMeier » 01.09.2024, 13:53

Schwierig wäre es gewesen, wenn der Schwarze (der Reklamierende) 'wahrscheinlich' auf Gewinn gestanden hätte.
So aber (Schwarz steht 'wahrscheinlich' auf Verlust) sehe ich da keinen Nachteil für den Weißen (wenn schon, dann eher einen Vorteil).

Alexander
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Re: Spieler verschafft sich einen Vorteil durch Reklamation?

Beitrag von Alexander » 01.09.2024, 17:18

VerenaMeier hat geschrieben:
01.09.2024, 13:53
Schwierig wäre es gewesen, wenn der Schwarze (der Reklamierende) 'wahrscheinlich' auf Gewinn gestanden hätte.
So aber (Schwarz steht 'wahrscheinlich' auf Verlust) sehe ich da keinen Nachteil für den Weißen (wenn schon, dann eher einen Vorteil).
Ich kann es nicht mehr genau sagen, ob schwarz auf Verlust stand? Möglicherweise war es eventuell sogar so, dass Weiß etwas schlechter stand. Fakt ist, dass das ganze im Endspiel war, mit Chancen auf ein Dauerschach oder Figurengewinn für Schwarz! Was wäre aber gewesen, wenn es andersrum war? Also Weiß besser oder gar auf Gewinn stand? Welche Strafe gibt man, wenn man eine ausspricht?

Ps.: Schwarz war zum Zeitpunkt der Reklamation am Zug! Wenn das kein Vorteil ist, was dann?

VerenaMeier
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Re: Spieler verschafft sich einen Vorteil durch Reklamation?

Beitrag von VerenaMeier » 01.09.2024, 20:12

Ich denke, wenn der SR zur Überzeugung kommt, dass es sich bei der Reklamation um ein 'taktisches Foul' handelt, hielte ich unter ansonsten einigermaßen 'normalen' Umständen als 'Strafe' einen zeitlichen Bonus für seinen Gegner für denkbar.

Wenn er nicht zu dieser Überzeugung kommt, kommt es immer auf die konkrete Situation an - bei deren Beschreibung Du Dich ja als ziemlich flexibel erweist :D -(u.a. auf die Uhr, aber evtl. eben auch auf das Geschehen auf dem Brett).

Im Übrigen bleibe ich bei meiner Ansicht, dass, unabhängig vom Zugrecht, eine 'zusätzliche' Bedenkzeit i.d.R. für die besser stehende Partei eher ein Vorteil denn ein Nachteil ist.

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