Remisreklamation - Zeitpunkt, Form und überhaupt...
Verfasst: 02.03.2010, 09:59
Hallo zusammen,
folgende Fallbeschreibung:
Turnierpartie befindet sich in der Endspurtphase. Spieler A (Weiß, DWZ ca. 2050), Spieler B (Schwarz, DWZ ca. 2100). Es ist die letzte Partie der Veranstaltung. Der Schiedsrichter steht direkt am Brett, drumherum ca. 12-15 Zuschauer. Uhr: DGT 2010.
Partie befindet sich nach vorherigen wechselseitigen Remisangeboten in einem Endspiel S+4B gegen S+4B.
Spieler A lehnt ein Remisangebot von B ab, da er noch eine Gewinnchance sieht. Restbedenkzeit zu diesem Zeitpunkt für beide ca. 2 Minuten. Der Schiedsrichter schreibt mit bis beide Spieler noch ca. 1 Minute Restbedenkzeit haben und die Züge einfach zu schnell ausgeführt werden. Spieler A gelingt es, den Springer von Spieler B am Damenflügel erobern. Spieler B versucht am Königsflügel einen Bauerndurchbruch. B schafft es, einen Bauern mit Unterstützung des Königs bis auf die vorletzte Reihe zu bringen. A versucht durch Schachgebote mit dem Springer, die Umwandlung zu verhindern. A hat darüberhinaus selbst einen Freibauern, den B mit seinem König nicht aufhalten kann.
Nach einigen weiteren Zügen zeigt die Uhr von A "0.03", B hat die ganze Zeit ca. 10 Sekunden mehr. In dieser Situation ruft A am Zug "Das ist doch Remis!", blickt zum Schiedsrichter und führt unmittelbar darauf wieder einen Zug aus. Nach zwei weiteren Zügen ruft A - erneut am Zug - "Das ist doch Remis, ich reklamiere!". Bevor er diesen Satz beendet hat, läuft seine Bedenkzeit ab. B hat noch 8 Sekunden.
Der Schiedsrichter erkennt auf Zeitüberschreitung von A.
Nun meine Fragen:
1. Hätte der SR bei dem ersten "Ausruf" von A einschreiten müssen und wenn ja wie?
2. War der zweite "Ausruf" des A ein korrekter Remisantrag nach 10.2?
3. Falls ja, wie wäre der Antrag angesichts der Zeitüberschreitung zu behandeln gewesen?
4. Hätte es einen Unterschied gemacht, wenn die Bedenkzeit des A erst nach Vollendung des Satzes abgelaufen wäre?
Bin gespannt auf eure Meinungen!
folgende Fallbeschreibung:
Turnierpartie befindet sich in der Endspurtphase. Spieler A (Weiß, DWZ ca. 2050), Spieler B (Schwarz, DWZ ca. 2100). Es ist die letzte Partie der Veranstaltung. Der Schiedsrichter steht direkt am Brett, drumherum ca. 12-15 Zuschauer. Uhr: DGT 2010.
Partie befindet sich nach vorherigen wechselseitigen Remisangeboten in einem Endspiel S+4B gegen S+4B.
Spieler A lehnt ein Remisangebot von B ab, da er noch eine Gewinnchance sieht. Restbedenkzeit zu diesem Zeitpunkt für beide ca. 2 Minuten. Der Schiedsrichter schreibt mit bis beide Spieler noch ca. 1 Minute Restbedenkzeit haben und die Züge einfach zu schnell ausgeführt werden. Spieler A gelingt es, den Springer von Spieler B am Damenflügel erobern. Spieler B versucht am Königsflügel einen Bauerndurchbruch. B schafft es, einen Bauern mit Unterstützung des Königs bis auf die vorletzte Reihe zu bringen. A versucht durch Schachgebote mit dem Springer, die Umwandlung zu verhindern. A hat darüberhinaus selbst einen Freibauern, den B mit seinem König nicht aufhalten kann.
Nach einigen weiteren Zügen zeigt die Uhr von A "0.03", B hat die ganze Zeit ca. 10 Sekunden mehr. In dieser Situation ruft A am Zug "Das ist doch Remis!", blickt zum Schiedsrichter und führt unmittelbar darauf wieder einen Zug aus. Nach zwei weiteren Zügen ruft A - erneut am Zug - "Das ist doch Remis, ich reklamiere!". Bevor er diesen Satz beendet hat, läuft seine Bedenkzeit ab. B hat noch 8 Sekunden.
Der Schiedsrichter erkennt auf Zeitüberschreitung von A.
Nun meine Fragen:
1. Hätte der SR bei dem ersten "Ausruf" von A einschreiten müssen und wenn ja wie?
2. War der zweite "Ausruf" des A ein korrekter Remisantrag nach 10.2?
3. Falls ja, wie wäre der Antrag angesichts der Zeitüberschreitung zu behandeln gewesen?
4. Hätte es einen Unterschied gemacht, wenn die Bedenkzeit des A erst nach Vollendung des Satzes abgelaufen wäre?
Bin gespannt auf eure Meinungen!