Eckart hat geschrieben:1.Lf1 nach c4 - regelwidrig, also ist Weiß immer noch am Zug
2.Dd1 nach h5 - auch regelwidrig, also ist immer noch Weiß am Zug
3.Dh5 schlägt f7 - ein vollkommen regelkonformer Zug, also ist Schwarz mattgesetzt und die Partie vorüber.
Ich nehme im folgenden an, Eckart's Beispiel meint, dass Weiß hier zwei Figuren bewegt, ohne das Schwarz eine bewegt hat:
Meines Erachtens ist es dann nicht 1., 2. und 3., sondern alles 1.
Und da es regelwidrig ist, in einem Zug Läufer und Dame zu ziehen, ist es kein Matt und die Partie nicht beendet!
Wenn Weiß die Uhr nicht gedrückt hat, kann/muss er diese Züge durch EINEN regelgemäßen, weiterhin ERSTEN Zug ersetzen (straffrei).
Nach einem regelwidrigen Zug immer noch am Zug zu sein, bedeutet nicht, weitere Figuren bewegen zu können.
Es bedeutet, immer noch die Pflicht zu haben, aus all dem irregulären, das man auf dem Brett verändert hat, insgesamt immer noch einen regelgemäßen Zug zu machen, der auch noch die Artikel 4.3, 4.4 und 4.6 beachtet.
Eckart hat geschrieben:Es sollte sich doch schon herumgesprochenn haben, dass das Betätigen der Uhr niemals etwas damit zu tun hat, wer am Zug ist.
Zumindest bei regelwidrigen Zügen im Schnell- und Blitzschach stellen die FIDE-Artikel 1.1, 4.6, A4c) und B3c) einen her.
Eckart hat geschrieben:was wiederum zwingend voraussetzt, dass nach dem regelwidrigen Zug der Gegner am Zug war, weil andernfalls die Partie niemals in der soeben bezeichneten Weise enden könnte.
Ja, der Gegner war am Zug, wenn der andere Spieler nach seinem regelwidrigen Zug die Uhr gedrückt hat.
Hat er das nicht getan, würde ich als SR verhindern, dass sein Gegner zieht, denn er ist nicht dran (Art. 1.1).
Wenn ich als SR nicht dabei bin, und der scheinbar direkt Mattgesetzte reklamiert, dass sein Gegner gar nicht am Zug war, lasse ich die Partie zurückstellen. Nur wenn ich nicht dabei war und keine Reklamation direkt nach dem direkt folgenden Matt erfolgt, dann gewinnt der Mattsetzende wirklich.
Eckart hat geschrieben:JoergWeisbrod hat geschrieben:Zusammenfassung (für Turnier-, Schnell- und Blitzschach):
3. Nach einem regelwidrigen Zug mit Drücken der Uhr ist der Gegner am Zug und kann auch regelgerecht mattsetzen,
allerdings im Falle von Turnierschach nur BEVOR der regelwidrige Zug vom SR oder einem der Spieler festgestellt wird.
Das gilt genauso für Schnellschach und Blitzschach.
Im Schnell- und Blitzschach greift der SR von sich aus nicht ein. Inwieweit der Spieler, der den regelwidrigen Zug abgeschlossen hat, sofort (bevor der Gegner einen Zug ausgeführt hat) selbst nach Artikel 7.4 a) reklamieren kann, ist mir unklar. Inwieweit setzen A4c) und B3c) den 7.4a) außer Kraft ?
Klar ist, dass nach einem ausgeführten Antwortzug auf den regelwidrigen Zug 7.4a) gänzlich außer Kraft ist (mit Ausnahme beim Schnellschach mit zwei Königen im Schach oder einem nicht umgewandelten Bauern auf der letzten Reihe und beim Blitzschach, wenn sich beide Spieler ohne Hilfe des SR einigen).
Der Spieler, der im Schnell- oder Blitzschach auf einen abgeschlossenen, regelwidrigen Zug des Gegners zu antworten hat, kann entweder weiterspielen oder reklamieren. Beim Blitzschach könnte er sogar entweder nach B3c) Gewinn (bei Mattpotenzial, sonst Remis) oder nach 7.4a) Korrektur reklamieren und weiterspielen, oder eben ganz ohne Reklamation einfach weiterspielen.