Es ist in der Tat so, dass die Festlegung i n der FIDE-Regel einen gewissen Interpretationsspielraum offen lässt:
10.2 b) Falls der Schiedsrichter seine Entscheidung hinausschiebt, dürfen dem Gegner zwei zusätzliche Minuten zugesprochen werden und die Partie wird fortgesetzt, wenn möglich im Beisein des Schiedsrichters.
Was genau ist unter "Fortsetzung einer Schachpartie" zu verstehen?
Muss ein Zug ausgeführt werden oder gibt es andere Fortsetzungsmöglichkeiten?
Wünschnswert wäre, dass man hier eine Definition findet.
Ich sehe es allerdings so, dass es ausreicht, den zur 3-maligen Stellungswiederholung führenden Zug (was zuvor möglichereise nur "vergessen" wurde) zu notieren und nunmehr erneut das remis zu beantragen.
Ich sehe hier eine gewisse Analogie zu anderen Artikeln, wo ebenfalls die "Fortsetzung der Partie" genannt wird, so bspw. 6.11 a):
6.11 Wenn beide Fallblättchen gefallen sind, aber nicht feststellbar ist, welches zuerst,
a) wird die Partie fortgesetzt, falls dies in einer beliebigen Zeitperiode außer der letzten geschieht.
Wenn hier der am Zug befindliche Spieler auf remis reklamiert, weil z.B. das Material nicht für einen Sieg ausreicht, kann ich mir nicht vorstellen, dass der SR noch einen Zug fordert. Wenn hier ein aufgeschriebener Zug zur 3-maligen Stellungswiederholung führt, sehe ich die Reklamation ebenfalls als berechtigt an.
Nach dem jeweiligen Situations-Ersttatbestand ist mit einer weiteren Handlung ein neuer Sachverhalt entstanden.
Außerdem sehe ich die im Vorwort grundsätzlich genannten objektiven Voraussetzungen hier als gegeben.