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Berührung einer Figur - Wie kommt man zu seinem Recht?

Verfasst: 23.02.2014, 19:53
von Alexander
Beim Mannschaftskampf ohne neutralen Schiedsrichter bekam ich auf meinem Brett gerade noch mit, dass am Schachbrett der Läufer wackelte bzw. die Hand bei einer der Figuren war.

Spieler 1 (ich) reklamierte Berührt geführt - Gegner stritt alles ab, so nach dem Motto: ich habe den Läufer nicht berührt.
Andere Spieler (Zuschauer) haben es nicht mitbekommen ob eine Berührung stattfand?
Gegner zog dann natürlich mit einer anderen Figur. Ich war mir im ersten Moment ziemlich sicher, dass der die Figur berührt hatte! Zeiwefelte aber dann ein paar Sekunden später dann doch. Denkbar wäre auch, dass der Spieler beim hinlangen auf den König an den Läufer gekommen ist. Da ich letztendlich keine Lust hatte, das ganze eskalieren zu lassen, habe ich ihm den Königszug durchgehen lassen.
(So richtig sympathisch war mir der eh nicht - Schach soll ja Spaß machen!)

Wie kommt man in so einem Fall zu seinem Recht?
Letztendlich steht es Aussage gegen Aussage!

Der eine sagt: Figur wurde berührt, der andere sagt die Figur wurde nicht berührt. Beweisen kann ich es ihm nicht.
Es gibt wie gesagt, halt keine Zeugen!
In so einem Fall hilft mir auch kein Sensorbrett. Das zeichnet lediglich die Züge auf und keine berührungen der Figuren.

Ob ich die Partie durch einen Läuferzug gewonnen hätte, kann ich nicht sagen? Die Stellung war in dem Moment recht kompliziert. Wenn es aber mal drauf an kommt, ärgert man sich hinterher dann schon, dass man "berührt - geführt" nicht reklamiert hat. Mannschaftkampf war zu dem Zeitpunkt schon entschieden. Mir ging es nur um meine 100% die zu diesem Zeitpunkt möglich gewesen wären! Habe 6,5 aus 7 geholt in der Mannschaft!

Gruß
Alexander

Re: Berührung einer Figur - Wie kommt man zu seinem Recht?

Verfasst: 23.02.2014, 22:21
von dfuchs
Es ist praktisch, ohne das jemand anderes am besten der Schiedsrichter die Situation gesehen hat, unmöglich berührt-geführt erfolgreich zu reklamieren. Den es reicht ja nicht nur, das die Figur berührt wurde, sie muss absichtlich berührt werden.

Grüße Daniel

Re: Berührung einer Figur - Wie kommt man zu seinem Recht?

Verfasst: 24.02.2014, 09:15
von Georg Heinze
Ich war mir im ersten Moment ziemlich sicher, dass der die Figur berührt hatte! Zeiwefelte aber dann ein paar Sekunden später dann doch. Denkbar wäre auch, dass der Spieler beim hinlangen auf den König an den Läufer gekommen ist.
Also wenn Du Dir selbst nicht so sicher warst ...
Es sieht wohl eher danach aus, dass Dein Gegner beim Greifen nach einer Figur eine andere gestreift hat.
Die FIDE-Regeln sollen verhindern, dass man eine Figur anfasst, dabei merkt, dass es ein Fehler wäre, diese zu ziehen und dann einen anderen Zug machen will. Es geht doch nicht darum, einen Punkt mit einer nicht berechtigten Reklamation einheimsen zu wollen.

Re: Berührung einer Figur - Wie kommt man zu seinem Recht?

Verfasst: 24.02.2014, 10:57
von GiantPanda
Wenn es keine Zeugen, kein Geständnis, keine sonstigen Beweise gibt, kommt man nicht zu seinem Recht.
Genau wie im realen Leben.

Re: Berührung einer Figur - Wie kommt man zu seinem Recht?

Verfasst: 25.02.2014, 23:57
von Alexander
GiantPanda hat geschrieben:Wenn es keine Zeugen, kein Geständnis, keine sonstigen Beweise gibt, kommt man nicht zu seinem Recht.
Genau wie im realen Leben.
Ich habe es mir fast gedacht! :(
Ist schon blöd, wenn man Recht hat, aber nicht Recht bekommt!!!
Ein Geständnis wird man in der Regel nie bekommen! Noch dazu, wenn die Figur zum Verlust führt!!! :lol:

Ich glaube, ich lasse ab jetzt, jedes Mal, wenn ich beim Mannschaftskampf selber spiele, einen neutralen Schiedsrichter kommen! Meine Befürchtung ist, dass da keiner mitmacht. Bezirksverband muss nämlich einverstanden sein! Theoretisch ginge es, wenn die damit einverstanden sind. :D
Nur wer bezahlt dann den Schiedsrichter?
Es geht doch nicht darum, einen Punkt mit einer nicht berechtigten Reklamation einheimsen zu wollen.
Das will ich sowie so nicht!

Gruß
Alexander