Regelwidriger Zug wird noch belohnt?!
Verfasst: 03.05.2017, 11:02
Hallo,
folgendes ereignet sich kürzlich bei einem kleineren Open (2 Std / 40 Züge): für die letzten 10 Züge hatte Weiß noch ca. 10 Min., Schwarz nur noch knapp 1 Minute. Nun spielte Schwarz einen regelwidrigen Zug. Weiß reagierte sofort, hielt die Uhren an und eilte zum Schiedsrichtertisch. Dieser befand sich ca. 50 Meter entfernt am anderen Ende des Saales. (Der Schiedsrichter zeigte übrigens während des ganzen Turnieres wenig Interesse am Spielgeschehen und kam nur zu den Brettern, wenn er gerufen wurde). Der Spieler mit den weißen Steinen informierte den Schiedsrichter und eilte mit diesem zu der laufenden Partie. Dort entschied der Referee, dass Weiß 2 Minuten Zeitgutschrift bekäme und erläuterte Schwarz, dass dieser die Partie verlieren würde, falls er noch mal einen regelwidrigen Zug ausführen sollte. Dann stellte der Schiedsrichter gewissenhaft und in aller Ruhe die Uhr neu und gab Weiß 2 Min. zusätzlich. Bis die Uhren wieder angestellt wurden, waren dann insgesamt ca. 2-3 Min. vergangen, in denen Schwarz gründlich über seinen nächsten Zug nachdenken konnte. Hätte er aber KEINEN regelwidrigen Zug ausgeführt, dann wären ihm nur noch knapp 1 Min. Bedenkzeit zum Nachdenken verblieben.
Fazit: Schwarz erhielt in Folge seines Regelvorstoßes einen eindeutigen VORteil, indem er viel länger über einen Zug nachdenken konnte, als ihm noch Bedenkzeit verblieb. Weiß hingegen war es ziemlich egal, ob er noch 10 oder 12 Min. Restbedenkzeit hatte. Hätte er aber nicht den Regelverstoß reklamiert, dann hätte der Andere im Grunde genommen noch mehrfach regelwidrige Züge spielen können, ohne dass etwas passiert wäre.
Lt. FIDERegeln2014deu-28022015.pdf scheint aber die Vorgehensweise des Schiedsrichters sogar korrekt zu sein?! Kann doch eigentlich nicht sein, oder? Logischer wäre es, wenn der mit dem Regelverstoß 2 Min. Abzug von seiner Bedenkzeit erhalten hätte (was gleichbedeutend mit der sofortigen ZÜ gewesen wäre).
folgendes ereignet sich kürzlich bei einem kleineren Open (2 Std / 40 Züge): für die letzten 10 Züge hatte Weiß noch ca. 10 Min., Schwarz nur noch knapp 1 Minute. Nun spielte Schwarz einen regelwidrigen Zug. Weiß reagierte sofort, hielt die Uhren an und eilte zum Schiedsrichtertisch. Dieser befand sich ca. 50 Meter entfernt am anderen Ende des Saales. (Der Schiedsrichter zeigte übrigens während des ganzen Turnieres wenig Interesse am Spielgeschehen und kam nur zu den Brettern, wenn er gerufen wurde). Der Spieler mit den weißen Steinen informierte den Schiedsrichter und eilte mit diesem zu der laufenden Partie. Dort entschied der Referee, dass Weiß 2 Minuten Zeitgutschrift bekäme und erläuterte Schwarz, dass dieser die Partie verlieren würde, falls er noch mal einen regelwidrigen Zug ausführen sollte. Dann stellte der Schiedsrichter gewissenhaft und in aller Ruhe die Uhr neu und gab Weiß 2 Min. zusätzlich. Bis die Uhren wieder angestellt wurden, waren dann insgesamt ca. 2-3 Min. vergangen, in denen Schwarz gründlich über seinen nächsten Zug nachdenken konnte. Hätte er aber KEINEN regelwidrigen Zug ausgeführt, dann wären ihm nur noch knapp 1 Min. Bedenkzeit zum Nachdenken verblieben.
Fazit: Schwarz erhielt in Folge seines Regelvorstoßes einen eindeutigen VORteil, indem er viel länger über einen Zug nachdenken konnte, als ihm noch Bedenkzeit verblieb. Weiß hingegen war es ziemlich egal, ob er noch 10 oder 12 Min. Restbedenkzeit hatte. Hätte er aber nicht den Regelverstoß reklamiert, dann hätte der Andere im Grunde genommen noch mehrfach regelwidrige Züge spielen können, ohne dass etwas passiert wäre.
Lt. FIDERegeln2014deu-28022015.pdf scheint aber die Vorgehensweise des Schiedsrichters sogar korrekt zu sein?! Kann doch eigentlich nicht sein, oder? Logischer wäre es, wenn der mit dem Regelverstoß 2 Min. Abzug von seiner Bedenkzeit erhalten hätte (was gleichbedeutend mit der sofortigen ZÜ gewesen wäre).