Fehlentscheidung hat geschrieben:ich wollte mal nachfragen, ob jemand weiß, wie nach den neuen Fide Regeln ein Berührt-Geführt Verstoß zu bestrafen ist, wenn der Spieler die Uhr bereits gedrückt hat. Der Zug muss selbstverständlich zurückgenommen werden... und dann? Ist es ein regelwidriger Zug mit all den Konsequenzen (Also beim 2. Mal verliert man, Zeitgutschrift etc.)?
Was ein "regelwidriger Zug" ist, definiert Artikel 3.10.2.
Ein Verstoß gegen "Berührt-geführt" - das ist Gegenstand von Artikel 4 - bedeutet somit keinen regelwidrigen Zug.
Weshalb Verena Meier in deisem Zusammenhang Art. 7.5.3 erwähnt, ist - unverständlich.
Eine Bestrafung erfolgt somit nach den Artikeln 12.3 und 12.9.
Fehlentscheidung hat geschrieben:Was genau ist ein beidhändig ausgeführter Zug? Muss ich dafür beide Hände am Brett benutzen (zum Beispiel eine Figur mit der einen Hand wegnehmen und mit der anderen Hand die eigene Figur auf das neue Feld stellen), oder reicht es, wenn ich mit einer Hand ziehe und mit der anderen die Uhr drücke?
Dazu gibt Art. 7.5.4 Aufschluss:
"Benutzt ein Spieler zwei Hände zur Ausführung eines einzigen Zuges (beispielsweise beim Rochieren, Schlagen oder einer Bauernumwandlung) und drückt er die Uhr, ..."
Die Ausführung (Artikel 4) ist schon begriffllich etwas anderes als das Betätigen der Uhr (Artikel 6).
Somit bezieht sich de beidhändige Ausführung allein auf das Geschehen auf dem Brett.
Fehlentscheidung hat geschrieben:Noch eine Zusatzfrage: Darf ein Spieler, wenn er den Schiedsrichter eine Regelfrage stellen möchte, die Uhr anhalten?
Nach Artikel 11.9 darf ein Spieler vom Schiedsrichter eine Erklärung bestimmter Punkte der Schachregeln verlangen. Eine Ermächtigung, dazu die Uhr anzuhalten, enthält diese Vorschrift nicht.
Beispiele für einen triftigen Grund, die Uhr anzuhalten, nennt Artikel 6.10.2. Das bloße Stellen einer Regelfrage zählt dazu nicht. In diesem Fall hat der Spieler nach Artikel 6.11.4 mit einer Bestrafung nach Artikel 12.9 zu rechnen.