thomas.soergel schrieb:
... Wer anderer Meinung ist, möge mir plausibel erklären, warum der Satz "damit ist die Partie sofort beendet." nicht in Artikel 6.10 zu finden ist.
Da ich die FIDE-Regeln nicht gemacht habe, kann ich auch nicht erklären, warum sie so und nicht anders lauten. Mir wäre mitunter auch eine exaktere Definition oder eine Erläuterung lieber.
Bleiben wir aber beim Problem:
6.10 Außer in den Fällen, die durch die Artikel 5.1 oder einen der Artikel 5.2 a), b) oder c) erfasst werden, gilt, dass ein Spieler seine Partie verloren hat, wenn er die vorgeschriebene Anzahl von Zügen in der zugewiesenen Zeit nicht vollständig abgeschlossen hat. ...
Unter 5.1 usw. sind die Fälle aufgeführt, die eine Partie sofort beenden, d.h. unabhängig davon, ob das Blättchen fällt.
Auf gut deutsch: wer im 40.Zug matt setzt (regulär), braucht nicht mehr die Uhr zu drücken. Die Partie ist sofort beendet!
Ansonsten ist Art. 6.10 im Zusammenhang zu sehen
6.2 a) Wenn eine Schachuhr benutzt wird, muss jeder Spieler eine Mindestzahl von Zügen oder alle Züge in einer bestimmten Zeitperiode ausführen, und / oder es darf ihm pro Zug eine zusätzliche Bedenkzeit zugeteilt werden. All dies muss im Voraus bekannt gegeben werden.
6.3 Jede Zeitanzeige hat ein "Fallblättchen". Unmittelbar nach dem Fallen eines Fallblättchens müssen die Anforderungen nach Artikel 6.2 a) überprüft werden.
Es wird also NUR überprüft, ob die geforderte Zügeanzahl entsprechend 6.2 a) erreicht wurde, sonst nichts, zumindest steht hier nichts davon.
Falls bei einer geforderten Zügezahl von 40 Zügen beidseitige Mitschriften z.B. nur 38 Züge ergeben, ist die Sache klar. Bei 41 Zügen ebenso.
Die hier dargestellten Meinungsunterschiede resultierten aber daraus, dass nicht eindeutig war, ob die geforderte Zügezahl erfüllt wurde.
Also muss der Partieverlauf rekonstruiert werden.
Wenn bei der Rekonstruktion nun festgestellt wird ...
naja, für mich ist es klar, wie zu entscheiden ist, andere haben eine andere Auffassung.