Eingreifen nach Matt

Eckart
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Beitrag von Eckart » 16.04.2008, 00:13

Mir scheint, dass die Frage, ob und wieweit der Schiedsrichter bei Matt in einer Schnellpartie einzugreifen berechtigt oder verpflichtet ist, für den vorliegenden Fall unbeachtlich ist.

Matt (durch einen regelgemäßen Zug) ist Matt und beendet die Partie sofort, allein das Geschehen auf dem Brett bestimmt, ob die Partie durch Matt beendet ist oder nicht. Es kommt doch gar nicht darauf an, ob der Schiedsrichter eingreift oder nicht (anders als z. B. im Fall von Zeitüberschreitung).

thomas.soergel
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Es kommt wohl doch drauf an

Beitrag von thomas.soergel » 18.04.2008, 08:29

Eckart hat geschrieben:Matt (durch einen regelgemäßen Zug) ist Matt und beendet die Partie sofort, allein das Geschehen auf dem Brett bestimmt, ob die Partie durch Matt beendet ist oder nicht. Es kommt doch gar nicht darauf an, ob der Schiedsrichter eingreift oder nicht (anders als z. B. im Fall von Zeitüberschreitung).
Die Diskussion ist sehr interessant, weil es bei Schnellturnieren, gerade im Bereich U8 und U10 sehr häufig zu irregulären Zügen kommt und insbesondere Matt und Patt übersehen werden oder Spieler mit z.B. K+S gegen K weiterspielen.
Ein SR kann nicht überall sein, selbst wenn er die Reihe regelmäßig abschreitet. Nachdem nicht mitgeschrieben wird, gibt es zwei Fälle:
a) der SR ist gerade am Brett, wenn das Matt passiert ==> Ende
b) der SR ist nicht am Brett.
Im Fall b) wird es in der Praxis weiter gehen, wenn infolge der unbemerkten irregulären Züge wieder eine legale Stellung entsteht. Das Problem liegt daran, dass schwer zu beweisen sein wird, dass ein Matt (oder Patt) vorlag.
Daher kommt es sehr wohl auf das Eingreifen des SR an, um den Regeln überhaupt Geltung zu verschaffen.

Den Zuschauer würde ich auch verwarnen und im Wiederholungsfall des Turniersaals verweisen. Erstens kann man bei nicht neutralen Zuschauern annehmen, dass er im umgekehrten Fall nichts sagt, zweitens kommt es oft vor, dass solche Zuschauer auch ein Matt sehen, dass keines ist und der Gegner das auch noch glaubt.
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Beitrag von Eckart » 18.04.2008, 17:42

Im Ausgangsfall war die Mattstellung unstreitig, so dass es keine Beweisschwierigkeiten geben konnte, und die Partie ging nicht weiter.

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