Wann ist ein Spieler "am Zuge"?

Georg Heinze
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Beitrag von Georg Heinze » 24.04.2008, 18:39

So ist es.

Georg Heinze
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Beitrag von Georg Heinze » 24.04.2008, 18:55

Werner schrieb:
Wer war nach 1.Lc4 am Zug, Weiß oder Schwarz?
Stingray sagt: Weiß, da 1.Lc4 nicht regulär ist.
So hat es stingray nicht gesagt (bzw. geschrieben)!
Seine Aussage bezog sich auf reguläre Züge.
Was bei illegalen (irregulären) Zügen zu machen ist, darüber wurde hier bereits geschrieben. Erstens geht es darum, handelt es sich um Normal., Schnell- oder Blitzschach.
Es ist übrigens nicht so, dass ein illegaler Zug zurückgenommem werden MUSS, sondern nur, wenn es bemerkt wird. U.U endet die Partie ansonsten mit den ganz normalen Möglichkeiten.
Es gibt Fälle, wo man besser auf eine Reklamation verzichtet, weil man sonst in Nachteil gerät bzw. den Vortiel aus der Hand gibt.
Ich habe schon Fälle gesehen. wo eine 0-0 unzulässig war, weil der K über ein vom Lc4 bedrohtes Feld zog. Auf die Reklamation des Gegners hin machte weiß die 0-0-0 und nichts war los.

thomas.soergel
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Beitrag von thomas.soergel » 24.04.2008, 19:27

Georg Heinze hat geschrieben:Es gibt Fälle, wo man besser auf eine Reklamation verzichtet, weil man sonst in Nachteil gerät bzw. den Vorteil aus der Hand gibt.
Ich habe schon Fälle gesehen. wo eine 0-0 unzulässig war, weil der K über ein vom Lc4 bedrohtes Feld zog. Auf die Reklamation des Gegners hin machte weiß die 0-0-0 und nichts war los.
Den umgekehrten Fall hatte ich auch schon mitbekommen. Schwarz hat kurz rochiert, Weiß gewann daraufhin mittels Lxf8 die Qualität.
Daraufhin reklamierte der U10-Spieler beim SR seinen eigenen, irregulären Zug. Ergebnis: Die kurze Rochade wurde zurückgenommen, die lange war möglich, wurde ausgeführt und Schwarz gewann die Partie noch.
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Georg Heinze
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Beitrag von Georg Heinze » 24.04.2008, 21:44

So sind die Regeln.
Es kommt also darauf an, ob ein illegaler Zug reklamiert wird.
Wir kommen jetzt allerdings etwas vom Eingangstread ab.
Die dort gestellte Frage ist sicher ausreichend und zufriedenstellend beantwortet.
Alles andere, was mit legalen oder illegalen Zügen, ausgeführt oder abgeschlossen und damit zusammenhängenden Fragen wie ZÜ, matt, patt, Reklamation usw. im Zusammenhang steht, kann man nicht alles in eine Frage / eine Antwort packen, sondern muss Fall für Fall sehen und beurteilen. Dazu gab es auch hier im Forum schon mehrere Beispiele, die man sich verinnerlichen sollte.

thomas.soergel
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So isses

Beitrag von thomas.soergel » 25.04.2008, 07:24

Georg Heinze hat geschrieben:Wir kommen jetzt allerdings etwas vom Eingangstread ab. Die dort gestellte Frage ist sicher ausreichend und zufriedenstellend beantwortet.
Sehe ich auch so. Zwar ist für mich noch immer nicht ganz klar, ob man nicht doch noch am Zug ist, solange man nicht die Uhr gedrückt hat, andererseits sollte es keinen großen Unterschied ausmachen, wenn man die Reklamation dann mit zwei Sekunden Zeitverbrauch im nächsten Zug absetzen kann. Der von mir geschilderte Extremfall sollte ja nicht so häufig auftreten.
Am besten, man schult halt seine Spieler so, dass sie nach Möglichkeit nur dann reklamieren, bevor sie irgendetwas am Brett auch nur anfassen.
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Georg Heinze
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Beitrag von Georg Heinze » 25.04.2008, 08:49

thomas.soergel schrieb:
Am besten, man schult halt seine Spieler so, dass sie nach Möglichkeit nur dann reklamieren, bevor sie irgendetwas am Brett auch nur anfassen.
Da ist was dran.
Allerdings: ich habe keine Statistik zur Hand, aber ich schätze, wenn es bei 100 Partien eine Reklamation aus den genannten Gründen gibt, dann ist das schon viel.
Und: im genannten Fall reklamiert man dann eben eine Zug später.

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Beitrag von Eckart » 05.05.2008, 23:59

Georg Heinze hat geschrieben:Werner schrieb:
Wer war nach 1.Lc4 am Zug, Weiß oder Schwarz?
Stingray sagt: Weiß, da 1.Lc4 nicht regulär ist.
So hat es stingray nicht gesagt (bzw. geschrieben)!
Seine Aussage bezog sich auf reguläre Züge.
Wenn stingray schreibt, dass zu den Voraussetzungen des Wechselns des Am-Zuge-Seins die Ausführung eines regulären Zuges gehört, dann kann das verständigerweise nur so aufgefasst werden, dass nach Ausführung eines nicht regulären Zuges der Gegner eben nicht am Zug sein solle.

Was ist das für eine Argumentation, dass der Gegner nicht am Zug sei, solange der Spieler den Zug noch zurücknehmen könne? Mit Artikel 1.1 ist das nicht zu vereinbaren. Art. 7.4 a) spricht ausdrücklich davon, dass auch ein regelwidriger Zug vollständig abgeschlossen werden kann. Wenn er vollständig abgeschlossen werden kann, muss er vorher auch ausgeführt worden sein, wodurch das Am-Zuge-Sein gewechselt hat.

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Kein Widerspruch

Beitrag von thomas.soergel » 06.05.2008, 08:04

Eckart hat geschrieben:Was ist das für eine Argumentation, dass der Gegner nicht am Zug sei, solange der Spieler den Zug noch zurücknehmen könne? Mit Artikel 1.1 ist das nicht zu vereinbaren. Art. 7.4 a) spricht ausdrücklich davon, dass auch ein regelwidriger Zug vollständig abgeschlossen werden kann. Wenn er vollständig abgeschlossen werden kann, muss er vorher auch ausgeführt worden sein, wodurch das Am-Zuge-Sein gewechselt hat.
Offenbar haben die Verfasser der FIDE-Regeln hier aber weiter gedacht. Im Idealfall macht entweder Spieler A keinen regelwidrigen Zug oder Spieler B oder der SR merken es sofort. Allerdings muss auch der Fall berücksichtigt werden, dass es niemand merkt.
Wenn beide Spieler den Zug als korrekt annehmen, dann muss erst einmal das Zugrecht tatsächlich wechseln können. Bei Schnell- und Blitzpartien ist dies tatsächlich auch endgültig der Fall.
Bei Wettkampfpartien ist aber Spieler A tatsächlich die ganze Zeit am Zug, solange die Partie läuft. Dies kann aber erst zur Geltung kommen, wenn es aus irgendwelchen Gründen ein Spieler oder SR merkt. Dies kann sofort sein oder bei einer Überprüfung der Partie, etwa nach Art. 6.3, wobei ich mal der Einfachheit halber annehme, dass die Zeitkontrolle geschafft wurde.
Nur wenn die Partie beendet ist, sei es durch Art. 5 oder SR-Entscheidung, ist auch Art. 7.4a gestorben.
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