beim "Studium" der FIDE-Regeln für die anstehende NSR-Ausbildung ist mir eine Ungereimtheit aufgefallen, aus der ich nicht ganz schlau werde.
Art. 4.7:
Das erweckt den Eindruck, als würde ein regelwidriger Zug legalisiert, sobald der Gegner ein Figur berührt. In Verbindung mit Anhang B + C (Schnell- und Blitzschach) ist die Sache ja auch schlüssig und macht Sinn. Aber wieso steht der Passus dann nicht im Anhang, sondern vorne bei den "normalen" Partien?4.7. Ein Spieler verliert das Recht, einen Verstoß seines Gegner gegen Artikel 4 zu reklamieren, sobald er absichtlich eine Figur berührt.
Dort kollidiert er imho mit Art. 7.4 a):
Dann düfte ja nur noch der SR einen solchen Regelverstoß feststellen, wenn der Spieler nach Art. 4.7 das Recht dazu verloren hat?!7.4 a) Wenn während einer Partie festgestellt wird, dass ein regelwidriger Zug, unter Einschluss einer Bauernumwandlung oder dem Schlagen des gegnerischen Königs, vollständig abgeschlossen wurde, wird die Stellung unmittelbar vor dem Regelverstoß wiederhergestellt. Falls die Stellung unmittelbar vor dem Regelverstoß nicht bestimmt werden kann, wird die Partie aus der letzten bekannten Stellung vor dem Regelverstoß heraus weitergespielt. Die Uhren werden gemäß Artikel 6.14 gestellt. Artikel 4.3 wird auf den Zug angewandt, der den regelwidrigen ersetzt. Daraufhin wird die Partie aus der so erreichten Stellung heraus weitergespielt.
Ich denke jedoch, daß kein SR noch während der Partie von sich aus alle Züge auf ihre Richtigkeit überprüft.
Wie seht ihr das?