Regeländerungen

Georg Heinze
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Beitrag von Georg Heinze » 13.07.2008, 10:25

Klötzchenschieber schrieb:
Also, ich kann nicht erkennen, welchen Vorteil die Reglung auf o haben soll. Falls jemand nicht rechtzeitig zum Spielbeginn vor Ort ist, schadet er nur sich und seiner Mannschaft, keinesfalls seinem Gegner.
Ganz so ist es ja nicht.
In vielen Fällen wird ein Spieler aufgestellt in der Erwartung, dass er noch kommt. Selbst wenn bekannt ist, dass der Spieler nicht kommt, hat man die Wartezeit von 1 Stunde in Kauf zu nehmen. Manch einer will aber nicht die Stunde warten und erst recht nicht bis zum Wettkampfende. Insofern hätte die Regelung schon was für sich.
Warten wir ab und vertrauen darauf, dass die "Regelkommissare" alles gut durchdacht haben.

thomas.soergel
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Wartezeit 1h passt doch

Beitrag von thomas.soergel » 13.07.2008, 22:53

Georg Heinze hat geschrieben: Manch einer will aber nicht die Stunde warten und erst recht nicht bis zum Wettkampfende. Insofern hätte die Regelung schon was für sich.
Zum einen, je höher die Spielklasse, um so teuerer wird das Freilassen eines Brettes. Zum anderen ist es sehr häufig so, dass der Mannschaftsführer nach Wettkampfbeginn dem Gegner mitteilt, dass der Spieler nicht kommt, wenn man dies vorher weiß.
Nur weil es Mannschaftsführer gibt, die nicht so fair sind oder weil man wirklich nicht wusste, was los war, künftig auch leichte Verspätungen mit Punktverlust zu bestrafen, halte ich für lächerlich und überbürokratisch.
Ich kann mich Klötzchenschieber nur anschließen.
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Georg Heinze
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Beitrag von Georg Heinze » 14.07.2008, 09:51

Damit wir uns recht verstehen: Ich stehe den beabsichtigen Neuregelungen eher skeptisch gegenüber. Egal wie sie formuliert werden, Auslegungs- und andere Probleme sind vorprogrammiert.
Andererseits kennt bestimmt jeder die Probleme, die durch Unpünktlichkeit entstehen. Ich spiele seit 50 Jahren aktiv Schach und kann mich nicht erinnern, ein einziges Mal zu spät gekommen zu sein.
Warum müssen immer die, die pünktlich sind, Rücksicht auf andere nehmen? Ist eine Versammlung 19.00 Uhr angesetzt, wird es 19.15 Uhr, um das "akademische Viertel" abzuwarten. Wobei "akademisches Viertel" ja nur die vornehme Umschreibung dessen ist, dass Unpünktlichkeiten einiger damit sanktioniert werden.
Wenn jemand mit dem Zug um 8.12 Uhr fahren will und er kommt nur 1 Minute zu spät, ist der Zug in aller Regel fort ... selbst bei höherer Gewalt oder gleichzusetzender Umstände.

thomas.soergel
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Konventionen

Beitrag von thomas.soergel » 14.07.2008, 13:25

Georg Heinze hat geschrieben:Ist eine Versammlung 19.00 Uhr angesetzt, wird es 19.15 Uhr, um das "akademische Viertel" abzuwarten. Wobei "akademisches Viertel" ja nur die vornehme Umschreibung dessen ist, dass Unpünktlichkeiten einiger damit sanktioniert werden.
Ich denke, wir sind uns da einig. Ich kam bislang nur zu einer einzigen Schachpartie zehn Minuten zu spät. Dies resultierte daraus, weil ich auf einen Mitfahrer warten musste, weil dieser verschlafen hatte.
Ich selbst richte mich mit dem Warten nach dem Anfahrtsweg. Bei langer und stauträchtiger Wegstrecke kann man schon mal 15 Minuten zugeben, handelt es sich um einen Verein aus der Nachbarschaft, hält sich die Toleranz eher in Grenzen.
Im Business ist es im übrigen mittlerweile Konvention, auf verspätete Teilnehmer nicht mehr zu warten. Somit schaden sich derartige Personen selber. Bei einem Open wird im übrigen sofort die Uhr gedrückt. Wenn es der anwesende Teilnehmer nicht macht, dann der Schiedsrichter.
Ein Spieler, der so z.B. dreißig Minuten wegwirft, ist schon genug bestraft.
Zudem freuen sich die meisten wartenden Spieler, wenn die Partie doch noch stattfindet. Es wäre auch dem Jugendsport nicht zuträglich, wenn durch kurzfristige Verspätungen Kämpfe ausfallen und Meisterschaften entschieden würden.
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Rudi Hirr
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Beitrag von Rudi Hirr » 14.07.2008, 13:44

Über die 60 Minuten kann man sicherlich streiten, 30 Minuten könnten auch ausreichen. Aber von 60 Minuten auf einen Schlag auf 0 Minuten herunterzugehen, halte ich nicht gerade für eine gute Idee!
Wen schädigt man denn, wenn man einige Minuten zu spät erscheint, doch wohl nur sich selbst und die eigene Mannschaft.

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Überregulierung

Beitrag von thomas.soergel » 15.07.2008, 09:12

Irgendwie sind wir uns alle einig, dass es einerseits eine Zumutung ist, dass ein Spieler eine Stunde warten muss, bevor er heimgehen kann, es aber andererseits durchaus kleiner Härtefälle gibt, die durch die Stunde Wartezeit ausgeglichen werden können. Wobei die Wartezeit ja auf Kosten der Bedenkzeit des verspäteten Spielers läuft.
Wieso wollen eigentlich diese Funktionäre, dass sich die FIDE in bestehende Strukturen einmischt, die auf den unteren Ebenen sehr gut funktionieren?
Man kann ja die Regel auch so formulieren:
"Ein Spieler, der zum angesetzten Termin (auch nach nn Minuten) nicht erscheint, hat die Partie verloren, es sei denn, der Schiedsrichter entscheidet anders oder die Ausschreibung sieht eine andere Wartezeit vor."
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Beitrag von Georg Heinze » 15.07.2008, 09:56

thomas.soergel schrieb:
"Ein Spieler, der zum angesetzten Termin (auch nach nn Minuten) nicht erscheint, hat die Partie verloren, es sei denn, der Schiedsrichter entscheidet anders oder die Ausschreibung sieht eine andere Wartezeit vor."
Das wäre so eine Formulierung, die sofort Streitfälle programmiert.
In den meisten Spielebenen unterhalb der Bundesliga sind ja keine neutralen SR im Einsatz. Jetzt soll sich der/die ML zu einer der Situation angemessenen Entscheidung durchringen?
Nee, dann lieber schon die jetzige Regel.
So, wie es schon jemand schrieb, soll wohl in der Ausschreibung eine Toleranzmöglichkeit von bis zu 15 min vorgesehen sein. Das wäre dann schon eher eine Alternative.

Rudi Hirr
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Beitrag von Rudi Hirr » 15.07.2008, 10:28

Nach meiner Meinung wäre es wohl auch problematisch, wenn es möglich wäre, in der Ausschreibung eine beliebig hohe Wartezeit festzulegen.

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Definition Ausschreibung

Beitrag von thomas.soergel » 15.07.2008, 11:24

Rudi Hirr hat geschrieben:Nach meiner Meinung wäre es wohl auch problematisch, wenn es möglich wäre, in der Ausschreibung eine beliebig hohe Wartezeit festzulegen.
Vielleicht hätte ich das Wort "Ausschreibung" durch "Turnierordnung" ersetzen sollen. Eine solche wird von der Mitgliederversammlung (Kreis, Bezirk, Landesverband) festgelegt und ist auch für nicht neutrale Schiedsrichter bindend.
Die Formulierung "es sei denn, der SR entscheidet anders" ist im übrigen bereits jetzt schon im Regelwerk enthalten, um einem SR die Möglichkeit zu geben, auf höhere Gewalt angemessen reagieren zu können. Etwa, wenn der Spieler auf dem Weg zum Spiellokal erste Hilfe leisten musste, weil er ansonsten mit dem StGB in Konflikt kommt.
Mit der Formulierung (auch nach nn Minuten) meinte ich ja auch, dass man in der geplanten FIDE-Regel eine Wartezeit von 15 oder 30 Minuten definieren könnte, wie es hier teilweise vorgeschlagen wurde. Eine variable Wartezeit in den Regeln zu definieren, ist natürlich nicht sinnvoll.
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Re: Definition Ausschreibung

Beitrag von thomas.soergel » 15.07.2008, 13:55

thomas.soergel hat geschrieben:
Rudi Hirr hat geschrieben:Nach meiner Meinung wäre es wohl auch problematisch, wenn es möglich wäre, in der Ausschreibung eine beliebig hohe Wartezeit festzulegen.
Vielleicht hätte ich das Wort "Ausschreibung" durch "Turnierordnung" ersetzen sollen. Diese wird von der Mitgliederversammlung (Kreis, Bezirk, Landesverband) festgelegt, hier kann dann die Wartezeit für Einzelmeisterschaften und/oder Mannschaftskämpfe den Gegebenheiten des entsprechenden Verbandes angepasst werden. Diese TO ist dann auch für nicht neutrale Schiedsrichter bindend.
Die Formulierung "es sei denn, der SR entscheidet anders" ist im übrigen bereits jetzt schon im Regelwerk enthalten, um einem SR die Möglichkeit zu geben, auf höhere Gewalt angemessen reagieren zu können. Etwa, wenn der Spieler auf dem Weg zum Spiellokal erste Hilfe leisten musste, weil er ansonsten mit dem StGB in Konflikt kommt.
Mit der Formulierung (auch nach nn Minuten) meinte ich ja auch, dass man in der geplanten FIDE-Regel eine Wartezeit von 15 oder 30 Minuten definieren könnte, wie es hier teilweise vorgeschlagen wurde. Eine variable Wartezeit in den Regeln zu definieren, ist natürlich nicht sinnvoll.
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Georg Heinze
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Beitrag von Georg Heinze » 15.07.2008, 17:54

Ich sehe schon, die Meinungen gehen sehr auseinander, was den Spielbeginn oder späteren Spielbeginn anbelangt.
Da bin ich wirklich gespannt, zu welcher Formulierung sich die Regelkommission der FIDE durchringt.
Was die Remisregel anbelangt, kamen hier keine Diskussionsbeiträge. Das lässt den Schluss zu, es ist uninteressant oder wie es die FIDE vorhat, ist es ok.???
Oder weiß ohnehin jeder, dass das ein "Schuss in den Ofen" ist und nicht lange Bestand hat?

Rudi Hirr
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Beitrag von Rudi Hirr » 15.07.2008, 18:32

Will man wirklich ein Remis vor dem 30. Zug verbieten oder nur das Remisangebot nicht vor dem 30. Zug zulassen?
Den ersten Fall kann man z. B. mit einer Pattstellung umgehen oder will man auch Patt vor dem 30. Zug nicht zulassen?

Georg Heinze
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Beitrag von Georg Heinze » 15.07.2008, 19:20

Es gab ja schon mal so eine Regelung. Selbstverständlich war z.B. eine Pattstellung natürlich remis. Es ging darum, dass es keine Remisvereinbarung vor dem 30.Zug geben durfte. Natürlich konnte das unterlaufen werden, indem man z.B. eine 3-malige Stellungswiederholung auf das Brett zauberte. Im Extremfall konnte man auch 1. Sf3 Sf6 2.Sg1 Sg8 3.Sf3 Sf6 usw. spielen. Wenn 2 Schachspieler wirklich das Remis wollen, lassen sie sich etwas einfallen. Der eigentliche Sinn solch einer Regelung sollte aber sein, dass die Partien ausgekämpft werden. Aber, es ist wie im Leben, das eine ist Wunsch, das andere ist die Realität ...

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Beitrag von thomas.soergel » 15.07.2008, 22:20

Georg Heinze hat geschrieben:Ich sehe schon, die Meinungen gehen sehr auseinander, was den Spielbeginn oder späteren Spielbeginn anbelangt.
Ich denke nicht, dass es um einen späteren Spielbeginn geht. Bei einem Open werden normalerweise immer pünktlich die Uhren gestartet, gleiches gilt auch bei Mannschaftskämpfen, wobei man hier in den unteren Klassen etwas Zeit zugibt, so sich beide Mannschaftsführer einigen.
Es geht lediglich darum, dass sich ein Spieler, wie bislang möglich, auf Kosten seiner Bedenkzeit maximal eine Stunde verspäten darf.
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Beitrag von Georg Heinze » 16.07.2008, 08:35

thomas.soergel schrieb:
Es geht lediglich darum, dass sich ein Spieler, wie bislang möglich, auf Kosten seiner Bedenkzeit maximal eine Stunde verspäten darf.
So kann man es auch formulieren ...
Eben darum geht es (soll es gehen): ist es sportlich gerechtfertigt, dass 1 Spieler (es können ja auch mehrere oder die gesamte Mannschaft sein) auf Kosten ihrer Bedenkzeit zu spät kommen dürfen?
Das Problem von höherer Gewalt oder gleichzusetzender Umstände sei zunächst mal ausgeklammert.

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