Regeländerungen

thomas.soergel
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Verbindliche Änderungen

Beitrag von thomas.soergel » 03.12.2008, 16:00

Ich habe am letzten Samstag mit einem SR gesprochen, der an der Olympiade teilnahm. Dieser meinte, dass diese beiden neuen Regeln kommen werden.
Bezüglich der Wartezeit ist die Verbindlichkeit ja dahingehend aufgeweicht, dass eine Turnierordnung etwas anderes festlegen kann.

Die Regel mit der Zulässigkeit von Remisangeboten nach dem 30. Zug ist sicherlich verbindlich, die Umsetzbarkeit steht auf einem anderen Blatt.
Mal sehen, wie sich diese Regel auf Schnell- und Blitzpartien anwenden lässt.
Das Salonremisen nicht toll sind, ist klar. Wenn aber in der letzten Runde aber beide Mannschaften genau den einen Punkt brauchen...
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Bayerische Schachjugend

Eckart
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Beitrag von Eckart » 03.12.2008, 16:33

Georg Heinze hat geschrieben:Es ist doch sicher allgemein anerkannt, dass ein Schachspiel zur angesetzten Zeit mit allen Spielern beginnen sollte.
Es ist sicher auch allgemein anerkannt, dass Schachspieler Schach spielen wollen und nicht deswegen den ganzen Sonntag nutzlos herumsitzen möchten, weil der Gegner statt um 10 Uhr erst um 10.01 Uhr oder um 10.16 Uhr erscheint.

Wenn diese neuen Regeln tatsächlich kommen, dann bin ich mal gespannt, ob auch die Öffnungsklausel zu anderen Karenzzeiten (wie bisher) erhalten bleibt, ob und in welchem Umfang der DSB, die Landesverbände und deren Untergliederungen davon Gebrauch machen werden und ob die genannten Verbände sich die Mühe geben, dazu die Meinung "des Volkes", sprich: der Spieler einzuholen.

Und auf eine tragfähige Begründung - abseits von "soll der Anerkennung als Sport helfen" - dafür, dass etwas seit Jahrzehnten Bewährtes aufgegeben werden soll, warte ich auch.

Georg Heinze
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Beitrag von Georg Heinze » 03.12.2008, 19:12

Eckart schrieb:
Es ist sicher auch allgemein anerkannt, dass Schachspieler Schach spielen wollen und nicht deswegen den ganzen Sonntag nutzlos herumsitzen möchten, weil der Gegner statt um 10 Uhr erst um 10.01 Uhr oder um 10.16 Uhr erscheint.
Sehe ich auch so!
Wenn aber ein Spieler gar nicht aufgestellt wird oder trotz Aufstellens nicht erscheint, sitze ich auch nutzlos herum.
Diese Fälle sind weit häufiger. Natürlich kommt es auch vor, dass jemand kurz nach 10.00 Uhr noch angehastet kommt. In solchen Fällen würde es aber auch nicht helfen, die Kulanzzeit noch um eine weitere Stunde zu verschieben.
Falls die FIDE-Regelkommission eine Beschluss gefasst hat -keiner weiß dies offensichtlich- der vorschreibt, dass jemand zum angesetzten Spielbeginn anwesend sein muss und keine Ausnahme zulässt, dann kann weder ein Landesverband noch sonst wer etwas dagegen tun. Da wird auf "Volkes Meinung" keine Rücksicht genommen. Das haben wir beim Handyparagraphen gesehen. Es wäre ein Leichtes gewesen, den SR entscheiden zu lassen, mit welcher Ordnungsmaßnahme dagegen vorgegangen wird. Nein, es wurde der Holzhammer hervorgeholt. Kaum ein anderes Vergehen wird mit dem sofortigen Spielverlust bestraft.
Bei der FIDE ist es offensichtlich gang und gäbe, nicht auf Volkes Meinung Wert zu legen, sondern autoritär vorzugehen.
Naja, es gibt auch andere Bereiche, wo das üblich ist. Da will ich mich hier nicht näher auslassen.
Außerdem ist ja längst nicht alles in FIDE-Artikeln geregelt.
Da gibt es noch diverse Turnierordnungen, die tlw. haarsträubende Festlegungen enthalten, die längst in den Müll gehörten.
Das ist aber auch wieder ein anderes Thema.

Eckart
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Beitrag von Eckart » 03.12.2008, 23:59

Georg Heinze hat geschrieben: Wenn aber ein Spieler gar nicht aufgestellt wird oder trotz Aufstellens nicht erscheint, sitze ich auch nutzlos herum.
Eine Regel, nach der die Anzahl der nicht stattfindenden Spiele relativ hoch ist, ist schlechter als eine Regel, nach der die Anzahl der nicht stattfindenden Spiele relativ niedriger ist.
Insofern macht es Sinn, es bei einer Karenzzeit zu belassen.
Georg Heinze hat geschrieben:Diese Fälle sind weit häufiger.
Das bestreite ich. Nach meiner Erfahrung ist die Zahl der Partien, bei denen ein Spieler erst nach dem angesetzten Spielbeginn erscheint, höher als die Zahl derjenigen Partien, denen ein Spieler ganz fernbleibt.
Georg Heinze hat geschrieben:Natürlich kommt es auch vor, dass jemand kurz nach 10.00 Uhr noch angehastet kommt. In solchen Fällen würde es aber auch nicht helfen, die Kulanzzeit noch um eine weitere Stunde zu verschieben.
Warum denn das nicht? Und wieso eine "weitere" Stunde?
Georg Heinze hat geschrieben: Falls die FIDE-Regelkommission eine Beschluss gefasst hat -keiner weiß dies offensichtlich- der vorschreibt, dass jemand zum angesetzten Spielbeginn anwesend sein muss und keine Ausnahme zulässt, dann kann weder ein Landesverband noch sonst wer etwas dagegen tun. Da wird auf "Volkes Meinung" keine Rücksicht genommen.
Meine diesbezüglichen Ausführungen bezogen sich - erkennbar - auf den Fall, dass die jetzt bestehende Regel in der Weise abgeändert wird, dass die Karenzzeit von 1 Stunde auf null reduziert wird, ohne dass die bereits jetzt bestehende Öffnungsklausel angetastet wird, so wie es thomas.soergel oben angedeutet hat. Dann wäre es sehr wohl an den Landesverbänden etc., die Öffnungsklausel zu nutzen und eine Karenzzeit wieder herzustellen.

Georg Heinze
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Beitrag von Georg Heinze » 04.12.2008, 09:45

Es macht wenig Sinn über etwas zu philosophieren, was wir nicht kennen.
Wir können hier Meinungen austauschen, was hinsichtlich Spielbeginn, Karenzzeiten, Kulanzzeiten usw. gut oder weniger gut wäre, aber entscheidend sind die Regeln hierzu und was ggf. die Landesverbände in ihre Ordnungen bringen dürfen, wenn es denn zulässig ist.
Zu den Kommentaren von Eckart hinsichtlich meiner Meinungen will ich hier nicht reagieren. Da hat sicher jeder selbst seine eigenen Erfahrungen und sieht es so wie er oder ich oder noch anders.

Holger Moritz
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Beitrag von Holger Moritz » 04.12.2008, 11:31

Eckart hat geschrieben:Schach wird niemals olympische Sportart werden, darum ist es auch sinn- und zwecklos, sich den Doping-Bestimmungen zu unterwerfen.
Da muss ich Dir (leider) widersprechen. Wir bekommen über die Sportbünde einiges an Geld für die Vereine und die Schachjugenden, dass aus den Lotto-Geldern und aus den Innenministerien kommt. Da gibt es eine klare Aussage: Wer nicht bei der Doping-Bekämpfung mitmacht, fliegt raus und bekommt das Geld für Jugendtrainer, Zuschüsse für Spielmaterial und einiges andere nicht mehr. Wer zahlt, schafft an. Die FIDE könnte mit den Kontrollen wieder aufhören, wir nicht.

dfuchs
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Beitrag von dfuchs » 04.12.2008, 15:06

Schach ist bereits eine von der IOC (Internationales Olympisches Komitee) anerkannte Sportart:

http://www.olympic.org/uk/organisation/ ... eration=44

Nur so als kleine Seitenbemerkung.

Gruß Daniel

Eckart
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Beitrag von Eckart » 04.12.2008, 16:01

Bei den Olympischen Spielen in China war Schach nicht im Programm, deshalb ist es keine olympische Sportart.

Die finanzielle Förderung durch das Innenministerium ist nicht wegen der Doping-Problematik gefährdet, sondern weil Schach eine der sieben Förderungsvoraussetzungen (Kennzeichnung durch eine eigene, sportartbestimmende motorische Aktivität) nicht erfüllt.

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Beitrag von Eckart » 04.12.2008, 16:05

Georg Heinze hat geschrieben:Es macht wenig Sinn über etwas zu philosophieren, was wir nicht kennen.
Dann war der vorhergehende Eintrag von Georg Heinze also überflüssig.

Georg Heinze
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Beitrag von Georg Heinze » 04.12.2008, 17:40

Eckart schrieb:
Bei den Olympischen Spielen in China war Schach nicht im Programm, deshalb ist es keine olympische Sportart.
Schach war bei den Olympischen Spielen in Peking nicht im Programm.
Das hat aber zunächst nichts damit zu tun, ob eine Sportart als olympische Sportart anerkannt ist.
Schach gehört aber tatsächlich nicht dazu, kämpft aber darum.
Wenn es anders wäre gäbe es keine Extra-Schacholympiade.

Werner
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Beitrag von Werner » 04.12.2008, 17:40

Ich werde mir das "Philosophieren" gewiss nicht verbieten lassen, und von Georg Heinze gleich schon gar nicht. Denkverbote gab es im nur im Kommunismus, aber nicht in der Freien Welt.

"Olympisch":
sehe ich genau so: eine Sportart ist dann "olympisch", wenn sie bei den Sommer- oder der Winterspielen auf dem offiziellen Programm (kein Demowettbewerb) steht.
Bestrebungen, Schach olympisch zu machen, gab es vor einigen Jahren. So wurde der damalige IOC-Präsident Samaranch sogar zum "Ehren-Großmeister" ernannt.
Genutzt hat`s nichts.

dfuchs
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Beitrag von dfuchs » 04.12.2008, 18:18

Ich habe nie behauptet, das Schach eine olympische Sportart ist, sondern das Schach ein Sport ist.

Genau das ist er auch:

Der Deutsche Schachbund ist Mitglied des Deutschen Olympischen Sportbundes, wie hier zu sehen ist: http://www.dosb.de/de/organisation/mitg ... verbaende/
Die FIDE ist Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees, wie ich bereits oben gezeigt habe.
Welche Beweise brauchst du Eckart denn noch, bis auch du Schach als Sport ansiehst.

Gruß Daniel

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Bleibt beim Thema

Beitrag von thomas.soergel » 04.12.2008, 18:25

Soweit ich weiß, hieß das Thema "Regeländerungen". Was für einen Sinn hat es eigentlich, in diesem Forum zu streiten, ob Schach Sport ist oder nicht und wenn ja, ob auch noch olympisch.
Soweit mir bekannt ist die Sachlage die, dass Schach im DOSB ist, aber nicht, weil es alle Definitionen einer Sportart erfüllt, sondern weil Schach im DSB Mitglied war, bevor diese Definitionen definiert wurden.
Da Bestandsschutz gilt, bleibt also Schach Sport.

Was in den Beiträgen zum Thema angemerkt wurde, finde ich sehr traurig. Die bisherigen Regelungen haben doch wunderbar gepasst. Man sollte doch einmal die Frage stellen, wer denn diese Änderungen haben wollten und mit welchem Recht diese zur Abstimmung gelangt sind.
Wurden von der Basis aller Schachspieler dieser Welt diese Änderungen gefordert oder war da Geld der Sponsoren im Spiel, die z.B. den Zuschauern die Kurzremisen ersparen wollten?
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Beitrag von Georg Heinze » 04.12.2008, 20:36

Werner schrieb:
Ich werde mir das "Philosophieren" gewiss nicht verbieten lassen, und von Georg Heinze gleich schon gar nicht. Denkverbote gab es im nur im Kommunismus, aber nicht in der Freien Welt.
1. Ich habe niemand das "Philosophieren" verboten.
Wenn ich aber frage, ob jemand konkret weiß, welche Regeländerungen beschlossen wurden und wie diese ggf. in den jeweiligen TO umgesetzt werden sollen und ich bekommen nur allgemeines Palaver als Antwort, na ich weiß nicht ...
2. Was hast Du ausgerechnet gegen Georg Heinze? Doch nicht etwa, weil er in einem "kommunistischen" Staat groß geworden ist? Ich konnte es mir nicht aussuchen!
Im übrigen sollte man auch in diesem Forum persönliche Angriffe unterlassen!

Zu der Problematik, warum Regeländerungen von der FIDE beschlossen werden, habe ich schon Andeutungen gemacht. Für eine Antwort bin ich nicht kompetent. Da müsste man z.B. Herrn Krause fragen.
Fakt ist jedenfalls, dass nicht die Basis gefragt wird, welche Regeln geändert, angepasst oder neu definiert werden müssen.
Für mich ist das nicht demokratisch, jedenfalls verstehe ich darunter etwas anderes.
Aber, wie gesagt, die FIDE ist in dieser Hinsicht nicht die einzige Institution. Die "Bestimmer" werden aber sagen, sie sind demokratisch gewählt und dürfen demzufolge so handeln.

hoppepit
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Beitrag von hoppepit » 04.12.2008, 20:59

Leute,

Ihr driftet ganz schön vom Thema ab!!!! :?
Gruß, Peter
Unterlagen für Schiedsrichter und Turnierorganisation:
https://www.schachschiri.de
Threema: KPH5UBWT

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