Ich hoffe, dass ich den Beitrag von dessen Homepage mit seinem Einverständnis veröffentlichen darf. Schließlich ist er dort (u.a,) jederzeit nachlesbar.
Bei der Olympiade (nicht innerhalb der Rahmenturniere) wurden zwei Regelverschärfungen angewandt, die schon im Vorfeld für einigen Diskussionsstoff gesorgt hatten:
* Keine Remisvereinbarung vor Abschluss des 30. Zugs: Kurzremisen einzudämmen, ist ein mehr als löbliches Ziel, aber ob man das auf diese Weise erreicht? Eine solche Regel gab es schon mal vor einiger Zeit. Der Effekt war, dass die Spieler einfach entsprechend lange Partien auswendig lernten und regelmäßig wiederholten. Ich bin gespannt, ob irgendwo ein Erfahrungsbericht zu dieser Regelung auftaucht.
* Wer zum angesetzten Rundenbeginn nicht am Brett sitzt, verliert sofort kampflos. Keine Minute Wartezeit, geschweige denn eine ganze Stunde. Ich sage: Richtig so! Es gehört sich nun mal, dass man zu einem vereinbarten Termin pünktlich erscheint. Mal ganz abgesehen davon, dass speziell bei der Olympiade Presse und Zuschauer einfach fotografieren wollen, der Einsatz des Blitzlichts aber nur in der ersten Viertelstunde erlaubt ist. Bei der Sitzung der Regelkommission wurde ja auch ein Antrag für eine allgemeine Regeländerung zu diesem Thema verhandelt, aber ein Ergebnis habe ich noch nirgends gelesen. Meine Meinung: Dieser Punkt gehört schon lange überarbeitet. Warum soll ich beim Schach eine Schludrigkeit akzeptieren, für die man in so ziemlich jeder anderen Sportart einfach aus dem Team fliegt (und zwar auch auf unterster Ebene)?