Wie ich schon schrieb, gibt es unterschiedliche Auffassungen.
Offensichtlich ist es aber die Meinung von Werner, Eckart, stingray, dass es darauf ankommt, dass, wenn schwarz schnell genug ist, er durch matt die Partie gewinnen soll.
Eckart schrieb:
Nein, laut dem von Werner geschilderten Sachverhalt hat Weiß die Regelwidrigkeit erst nach Ausführung des Mattzuges bemerkt.
Das heißt doch wohl, wenn er es vorher bemerkt hätte, hätte er den Zug revidieren dürfen/müssen?
Eckart schrieb:
Für die Frage, wer am Zug ist, kommt es auf das Betätigen der Uhr nicht an.
Das stimmt insoweit.
Eckart schrieb:
Wer meint, ein regelwidriger Zug sei nicht durch Loslassen der Figur auf dem Brett "ausgeführt", vermag keine Erklärung dafür zu geben, durch welchen anderen Vorgang die "Ausführung" erfolgen solle.
Hier zitiere ich Art. 4.6. der FIDE-Regeln:
4.6 Sobald in einem regelgemäßen Zug oder Teil eines regelgemäßen Zuges eine Figur auf einem Feld losgelassen worden ist, kann sie nicht mehr auf ein anderes Feld gezogen werden. Der Zug gilt als ausgeführt, sobald alle notwendigen Anforderungen von Artikel 3 erfüllt worden sind.
Da die Anforderungen von Art. 3.2.
3.2 Der Läufer darf auf ein beliebiges anderes Feld entlang einer der Diagonalen ziehen, auf welcher er steht.
NICHT erfüllt worden sind, MUSS der Zug als nicht ausgeführt gelten.
Ich denke, bis hierher sind wir uns einig.
Leider steht in den FIDE-Regeln nichts darüber, wie und wann und was nun geschehen soll.
Ich bin der Meinung, dass man für ein Revidieren eines illegalen Zuges bis zum Abschluss des Zuges (Drücken der Uhr) Zeit haben muss. Dies wird auch durch den FIDE-Art. 7.4 a) gestützt.
Nun gibt es aber den Sonderfall, dass im nächsten Halbzug schwarz mattsetzt (und vielleicht nur darauf spekuliert hat.)
Auch wenn das in nur einem Fall vonn 1000 vorkommen sollte, geht es aber trotzdem darum, was rechtens wäre.
Darüber lässt sich aber offensichtlich hier keine Einigung erzielen.
Die Frage, ob schwarz den illegalen Zug von weiß bemerkt hat, steht zwar nicht zur Diskussion, wäre aber für eine sportlich faire Einstellung von schwarz schon interessant.
Mal noch etwas provokant:
Wenn weiß mit einem (natürlich illegalen Zug) den sTurm geschlagen hätte, wäre es wohl zu einer Reklamation gekommen. Würden dann auch die Befürworter des "Mattzuges" entscheiden, dass die Partie remis ist?
Hier FIDE-Artikel 6.8.a):
6.8 a) Während der Partie hält jeder Spieler, nachdem er seinen Zug auf dem Schachbrett ausgeführt hat, seine eigene Uhr an und setzt die seines Gegners in Gang. Einem Spieler muss es immer ermöglicht werden, seine Uhr anzuhalten. Sein Zug gilt als nicht vollständig abgeschlossen, solange er das nicht getan hat, es sei denn, der ausgeführte Zug hat die Partie beendet
Weiß hat einen Zug ausgeführt und sogar abgeschlossen!
Mit dem Schlagen des Turms ist die Partie sofort remis, da keine Seite mehr gewinnen kann!