Bedenkzeit 1. BL und DGT XL

hoppepit
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Beitrag von hoppepit » 12.08.2009, 12:22

Stern hat geschrieben:Das mit der alten DGT 2000 (die mit verschraubtem Batteriefach) kann ich bestätigen. Bei der Zeitkontrolle bleibt sie stehen und rührt sich nicht mehr.
Die 2. Version mit dem geklippten Batteriefach macht es genauso.

DGT hat das auf Anfrage von dfuchs bestätigt. Es gibt auch keinen "Trick", mit dem man die 2000 überlisten kann.
Die empfehlen einen Umstieg auf die neue 2010.
Gruß, Peter
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Georg Heinze
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Beitrag von Georg Heinze » 12.08.2009, 18:09

Ein Umstieg auf die neuere Ausführung ist der beste Weg - vor allem für den Hersteller!
Logisch, irgendwann wird der Umstieg von den Analog- zu Digitaluhren auch in den unteren Klassen vollzogen.
Da es aber auch Vereine gibt, die gerade so über die Runden kommen, ist der Neuerwerb eben auch eine finanzielle Belastung, zumal die Digitaluhren noch um einiges teurer sind.
Da kann man nur foh sein, dass, wenn man schon die DGT 2000 besitzt, man dann nicht noch mit solchen Bedenkzeitregelungen konfrontiert wird.
Reden eigentlich die Hersteller und die Vernatwortlichen des DSB auch manchmal miteinander?
Ich glaube eher nicht, sonst könnte man nicht Bedenkzeiten einführen, die eben nicht alle Uhren auch realisieren können.

dfuchs
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Beitrag von dfuchs » 12.08.2009, 19:07

@Stern:

ja, genau und die Tiengener haben die DGT2000. Ich habe bereits Michael bescheid gesagt. Er wird sich noch was einfallen lassen müssen.

Gruß Daniel

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Beitrag von Thomas Rondio » 15.08.2009, 10:20

hoppepit hat geschrieben:...habe den Bericht gelesen.

Dann haben die Spieler bisher bei mir immer mit 1:40.30 angefangen.
Dann hast Du es bisher immer richtig gemacht: So und nicht anders ist die Bedenkzeitregelung gedacht. Es gibt 30 Sekunden für jeden Zug - und nicht erst vom 2. Zug an. Alles andere wäre unlogisch.
Freundliche Schachgrüße!

Thomas Rondio

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Beitrag von Stern » 15.08.2009, 13:21

Nein, wer mit 1:40.30 anfängt, der macht definitv etwas falsch!

Es gibt 30 Sekunden Zeitzugabe für jeden ausgeführten Zug. Darum darf ich nicht schon die Zeitgutschrift bekommen, wenn die Uhr angestellt wird. Im Extremfall könnte ich ja die ganze Bedenkzeit für den ersten Zug verwenden. Wenn ich den nicht aufs Brett bringe und die Uhr drücke, dann darf ich auch keine einzige Zeitgutschrift in dieser Partie erhalten (zugegeben, ziemlich theoretisch).

Mit 1:40.00 am Anfang bekomme ich dann eben die Zeitgutschrift für den ersten Zug erst nachdem mein Gegner seinen ersten Zug abgeschlossen hat.

@dfuchs:
Das habe ich auch noch so in Erinnerung vom Bezirksmannschaftsblitz vor zwei oder drei Jahren. Dann haben sie also noch nicht aufgerüstet. Na gut, mal sehen was wird.
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Beitrag von Werner » 15.08.2009, 17:39

Stern hat geschrieben:Nein, wer mit 1:40.30 anfängt, der macht definitv etwas falsch!

Es gibt 30 Sekunden Zeitzugabe für jeden ausgeführten Zug. Darum darf ich nicht schon die Zeitgutschrift bekommen, wenn die Uhr angestellt wird.
Das klingt logisch.

Gleichwohl ist es technisch unmöglich, für einen ausgeführten Zug eine Zeitgutschrift zu bekommen, da die Uhr nicht registriert, wann ein Zug ausgeführt ist, sondern erst, wenn er vollständig abgeschlossen wird (durch Betätigen der Uhr).

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Beitrag von Stern » 15.08.2009, 17:46

Erwischt! :roll:

Man ersetze bitte "ausgeführten Zug" durch "abgeschlossenen Zug", denn genau das war gemeint.
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Beitrag von hoppepit » 15.08.2009, 19:09

Stern hat geschrieben:Es gibt 30 Sekunden Zeitzugabe für jeden ausgeführten Zug.
Genauso steht es in der TO der 1. BL! Vermutlich ist aber damit der abgeschlossene Zug gemeint.
14. Bedenkzeit, Spieldauer
Die Bedenkzeit beträgt 100 Minuten für die ersten 40 Züge. Nach der ersten Zeitkontrolle
erhält jeder Spieler für die nächsten 20 Züge 50 Minuten zu seiner vorhandenen
Restbedenkzeit hinzugefügt. Nach der zweiten Zeitkontrolle erhält jeder Spieler 15 Minuten zu
seiner vorhandenen Restbedenkzeit hinzugefügt. Ab dem ersten Zug erhält jeder Spieler pro
ausgeführtem Zug eine Gutschrift von 30 Sekunden.
Also gibt es die Gutschrift nach dem Zug und nicht vorher.
Gruß, Peter
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Beitrag von Eckart » 15.08.2009, 20:16

Nein, das denke ich nicht.

Was ist denn gemeint und gewollt mit einer Regelung wie "90 Minuten für 40 Züge + 30 Sekunden pro Zug"?
Insgesamt sollen dem Spieler doch 110 Minuten für die 40 Züge zur Verfügung stehen, aber so aufgeteilt, dass er auch nach Verbrauch der Grundbedenkzeit über jeden Zug mindestens 30 Sekunden nachdenken kann.

Das setzt jedoch voraus, dass der Zeitzuschlag für den 40. Zug vor Ausführung des 40. Zuges erfolgt, da andernfalls für 40 Züge insgesamt nur 109,5 Minuten zur Verfügung stünden.

Diejenigen Uhren, bei denen der Zeitzuschlag vor dem Zug erfolgt, berücksichtigen das.

Dem oben zitierten Wortlaut der TO entspricht das nicht, wenn der "ausgeführte" Zug Voraussetzung für den jeweiligen Zeitzuschlag ist.

Ich halte es für möglich, dass das von den Verfassern der TO schlicht nicht bedacht worden ist und eigentlich eine Regelung gewollt ist, nach der richtig für jeden auszuführenden Zug - i. e. im voraus - der Zeitzuschlag erfolgt.

Gewissermaßen ein "Redaktionsversehen", auf das man die zuständigen Funktionär aufmerksam machen sollte.

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Beitrag von hoppepit » 15.08.2009, 20:39

@Eckart:
Kleine Korrektur:
Es sind 100 Minuten + X, also 120 Minuten für die erste Spielphase.

Aber egal, ich habe auch schon hin und hergerechnet. Mir ist genau wie Dir eine "Fehlzeit" von 30 sec. je Spieler aufgefallen.
Mir kommt das auch spanisch vor.

Die Diskussion entstand durch folgenden Link:

http://www.schachschiedsrichter-nrw.de/ ... er-praxis/

Ich habe Marius eben angeschrieben, ob das alles so seine Richtigkeit hat.

Alle gängigen Digis, die ich hier liegen habe, addieren den Bonus vor dem Zug! Auch Nicht-DGT Uhren.
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Beitrag von Stern » 15.08.2009, 21:25

Ich habe mal ein bischen gegoogelt und englische Texte zu diesem Punkt gesucht. Allerdings ohne klares Ergebnis.

Die englische Wikipedia meint, dass der Zeitbonus vor dem Zug addiert werden muss. "before a player has made his move".

Die Encyclopedia Britannica ist anderer Meinung: "Fischer (...) patented a chess clock in 1988 that added an increment of time after a player completed a move and hit the button on top."
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Beitrag von Eckart » 15.08.2009, 21:47

Was Bobby Fischer sich vor x Jahren vorgestellt haben mag, ist wohl eher von untergeordneter Bedeutung.

Die einschlägige FIDE-Regel 6.2 a) ist nicht eindeutig formuliert:

"... es darf ihm pro Zug eine zusätzliche Bedenkzeit eingeräumt werden."
hoppepit hat geschrieben:@Eckart:
Kleine Korrektur:
Es sind 100 Minuten + X, also 120 Minuten für die erste Spielphase.
Nö. Korrektur ist nicht erforderlich. Ich habe meine Überlegungen, wie im allgemeinen mit dem Zeitzuschlag zu verfahren ist, anhand des Beispiels "90 Min./ 40 Züge + 30 Sek./ Zug" entwickelt, und da sind es dann insgesamt 110 Minuten, wie z. B. in der 2. Bundesliga, einigen Oberligen, den Frauen-Bundesligen und vielen anderen Turnieren.

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Beitrag von Stern » 15.08.2009, 21:49

Herr Deventer spricht in der Regelecke von "nach jedem Zug".
Stefan Stern
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Beitrag von hoppepit » 15.08.2009, 22:00

Eckart hat geschrieben:Nö. Korrektur ist nicht erforderlich. Ich habe meine Überlegungen, wie im allgemeinen mit dem Zeitzuschlag zu verfahren ist, anhand des Beispiels "90 Min./ 40 Züge + 30 Sek./ Zug" entwickelt, und da sind es dann insgesamt 110 Minuten, wie z. B. in der 2. Bundesliga, einigen Oberligen, den Frauen-Bundesligen und vielen anderen Turnieren.
OK, kein Thema. Ich dachte an die 1. BL.

Das ändert aber nix an der Kernfrage.
Sollen wir "glatte" oder "krumme" Minuten einstellen?!

Spätestens Anfang November werde ich das die "obersten Regelmacher" beim FSR-Lehrgang in Gladenbach fragen.
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Beitrag von Stern » 16.08.2009, 00:11

Also ich hätte da von "meinem" Turnierleiter dann doch gerne vor dem Saisonstart eine entsprechende Anweisung.

Aber dfuchs ist da ja wohl schon aktiv geworden.
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