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von Holger Moritz » 27.04.2011, 21:47
"Die Partie ist remis durch eine von den beiden Spielern während der Partie getroffene Übereinkunft." => d.h. eine VOR der Partie getroffene Remisvereinbarung ist eine Abweichung von den Regeln. Das gibt uns die Handhabe, in solchen Zweifelsfällen einzugreifen und ggf. zu strafen. IMHO, ein Remis in den ersten 2-3 Zügen an 8 Brettern würde ich als im Voraus abgesprochen bewerten, ein 0-0 ist eine durchaus denkbare Strafe. Mein Landesverband hat allerdings in einer solchen Sache vom Amtsgericht eine Ohrfeige bekommen, ich denke aber vor allem aufgrund mangelhaften Vortrages und einer eigenwilligen Formulierung des Turniergerichtes, sinngemäß ' wir, das TG, sind uns nicht sicher, ob da was geschoben wurde. Weil wir unsicher sind, reduzieren wir das 0-0 zu einem 4-4 mit einer Geldstrafe. ' Diese Geldstrafe wurde dann vom Amtsgericht aufgehoben, da das TG in seiner Beweiswürdigung schon erhebliche Zweifel an der Schuld der Beteiligten angemerkt hatte. Ich denke (Bauchgefühl), hätte das TG gesagt: Wir, das TG , sind nach Würdigung aller Fakten der Überzeugung einer regelwidrigen, vorherigen Absprache, dann ...
Habe aber auch schon mal ein nicht abgesprochenes, frühes 4-4 mit nur Remisen miterlebt, da war alles wasserklar beobachtbar und regelkonform. So nach 20 Zügen in einer langweiligen Theorievariante (ca. 15 Minuten Spielzeit) guckten sich die Spieler an Brett 1 an und machten Remis. Die Spieler von Brett 2 kamen vorbei und fragten nach dem Ergebnis - auf dem Weg zurück zu ihrem Brett kam schon der Händedruck. Dann in ähnlichen Konstellationen folgten der Reihe nach alle andere Bretter und ich war schon kurz nach 11 Uhr wieder daheim. So geht das, ganz erlaubt. (Es sei denn, das war eine Theatervorführung wie dereinst der Koch im Bundesrat - aber da habe ich keinen Grund, daran zu glauben.)